Nach dem Schwaben-Duell beim FC Augsburg II empfängt der FC Memmingen am Ostersonntag (18 Uhr) den FC Bayern München II. Zu diesem Topspiel wird eine große Kulisse in der Arena erwartet. Die „kleinen Bayern“ kommen mit etlichen Auswahlspielern und bekannten Namen.
Der Promifaktor: Der jüngste Bruder von Nationalstürmer Mario Götze ist in München geblieben. Die Position von Felix Götze (20/im Bild) ist allerdings nicht die Offensive sondern die Innenverteidigung. Auch Co-Trainer Tobias Schweinsteiger (36) trägt einen berühmten Namen. Bruder Bastian war langjähriger National- und Bayern-Spieler und kickt jetzt in den USA bei Chicago Fire. Angreifer „Otschi“ Wriedt hat schon für einiges Aufsehen gesorgt, als er vor der Winterpause aufgrund der Personalnot in München in den Profi-Kader von Jupp Heynckes rückte und zu zwei Kurzeinsätzen in der Bundesliga und im DFB-Pokal kam. Mittlerweile ist der 23-jährige Deutsch-Ghanaer wieder ins Regionalliga-Aufgebot zurückgekehrt. 13 Treffer sprechen hier für den Torriecher des Mittelstürmers.
Die Auswahlspieler: Die Liste der Junioren-Nationalspieler ist lang. Adrian Fein (19), Timothy Tillmann (19) und Manuel Wintzheimer (19) waren unter der Woche für deutsche U19 im Einsatz. Trotz eines 4:1 Erfolgs gegen die Niederlande (mit einem Treffer von Wintzheimer) wurde die Qualifikation für die EM-Endrunde in Finnland dramatisch knapp verpasst. Christian Früchtl (18) hütet das Tor der U18-Nationalmannschaft. Niklas Dorsch (20) spielte schon für die deutsche U19. Fabian Benko (19) hat sich entschieden international für Kroatien aufzulaufen. Tillmann könnte das möglicherweise künftig für die USA tun. Er wurde in der Jugend höchstpersönlich von Uli Hoeness aus Fürth nach München gelotst. Die Ablösesumme betrug für den Nachwuchsmann stolze 500.000 Euro. Vom FV Illertissen wurde im Januar Alexander Nollenberger geholt. Dort war der Torjäger Stammkraft, im München kam er bislang nur zu Kurzeinsätzen.
Doppelter Einsatz: Einige der jungen Bayern-Spieler waren neben der Regionalliga bzw. in der Junioren-Bundesliga auch in der UEFA-Youth-League unterwegs. Hier kam nach dem Gruppensieg mit 2:3 gegen den Nachwuchs von Real Madrid das knappe Aus im Achtelfinale.
Die Trainer: Tim Walter (42) führte im vergangenen Jahr die U17-Junioren des FC Bayern nach langer Zeit wieder zur deutschen Meisterschaft. Anschließend als U23-Coach lautete das Ziel „Drittliga-Aufstieg“, aber hier kommt der Zwangsabsteiger TSV 1860 München in die Quere. Der Abstand auf den Spitzenreiter scheint zu groß zu sein, um ihn noch abzufangen. Neben Tobias Schweinsteiger gehören noch weitere bekannte Gesichter mit viel Erfahrung zum Trainerstab. Der ehemalige Karlsruher Bundesliga-Profi Rainer Ullrich (68) ist schon viele Jahre als Assistent dabei. Genauso Torwart-Trainer Walter Junghans (59). Er stand selbst bei den Bayern, Hertha BSC und Schalke 04 zwischen den Erstliga-Pfosten.
Verträge: Gleich bei 15 Bayern-Akteuren plus Trainer Walter laufen im Sommer die Verträge aus, darunter beispielsweise Namen wie Fabian Benko, Milos Pantovic, Tillmann oder des Torgaranten in der U23 und U19 Wintzheimer. Die Kaderplanung läuft. Da gilt es sich für alle Kandidaten in den restlichen Spielen für die Verhandlungen für einen Verbleib oder auch mit anderen Klubs zu empfehlen. Torhüter Leo Weinkauf zieht es im Sommer zurück in den hohen Norden. Er hat beim Bundesligisten Hannover 96 unterschrieben. Niklas Tarnat (19) ist schon weg. Der Sohn des Ex-Nationalspielers folgte seinem Vater ebenfalls nach Hannover. Michael Tarnat ist dort Nachwuchsleiter. Mit Kaiserslauterns Top-Talent Paul Will (19) steht ein Neuzugang für die nächste Spielzeit bereits fest.
Siegesserie gerissen: 12 Spieltage am Stück war Bayern II ungeschlagen und schien 1860 noch einmal richtig gefährlich werden zu können. Im Verfolgerduell gegen den 1. FC Nürnberg II riss die Erfolgssträhne mit 1:3. Es folgte gleich noch eine weitere Niederlage gegen ein fränkisches Team. Das spielfreie Wochenende wurde zuletzt zu einem Test gegen die Zweitliga-Truppe der SpVgg Greuther Fürth genutzt. Auf dem Bayern-Campus hieß es am Ende 0:2.
Die Münchner Derbys: Hochemotional geht es in den Stadtderbys zu. Mit 1:0 konnte der Bayern-Talentschuppen das erste Duell gegen den TSV 1860 München gewinnen. Um das zweite Duell gab es einigen Wirbel, weil die Bayern-Chefetage die Begegnung in der großen Allianz-Arena austragen wollte. Die eigenen Fans rebellierten dagegen und so wird am 29. April nun doch, wie ursprünglich geplant, im Sechziger-Stadion gespielt, weil auch die Bayern-Amateure das „Grünwalder“ als ihre Heimat ansehen. Nur heißt die Arena bei ihnen „Hermann-Gerland-Kampfbahn“.
Das Hinspiel: Mit 1:1 konnte der FC Memmingen einen Punkt aus München entführen. Ausgleichstorschütze war Furkan Kircicek. Nach seiner Gelbsperre am Mittwoch in Augsburg kann der mit elf Saisontreffern beste Memminger Torschütze gegen Bayern II wieder mitwirken.
(Archivfoto: Olaf Schulze)
