Trotz Abstiegskampf pur heißt es beim FC Memmingen derzeit „Jugend forscht“. Trainer Stephan Baierl (41/im Bild) scheut sich nicht in der angespannten Situation Nachwuchsleute einzubauen und die machen ihre Sache ordentlich. Im emotionsgeladenen Abstiegsfight gegen die SpVgg Oberfranken Bayreuth stimmte mit dem überlebenswichtigen 2:1 Heimsieg auch das Ergebnis. Wobei das Nervenkostüm gewaltig angespannt war. „Von den jungen Spielern können wir nicht erwarten, dass sie alles abschütteln können“, verteidigte Baierl seine Schützlinge, dass sie aus der phasenweisen großen Überlegenheit und den Chancen gegen Bayreuth nicht frühzeitig die Entscheidung herbeiführten.

Außenverteidiger David Remiger (20) feierte sein Regionalliga-Debüt beim Tabellenvorletzten. Auch Michael Heilig (19), trotz Gelb-Rot gegen Bayreuth, spielt einen soliden Part in der Innenverteidigung. Lukas Rietzler (20) ist immer eine Option im zentralen Mittelfeld. Seit Baierl übernommen hat, gehört zudem Jannik Rochelt (19) in der Offensive zur Stammbesetzung. Er zeigt sehr gute Anlagen, was noch fehlt ist eine gewisse Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor – aber Möglichkeiten hat sich Rochelt in den letzten Begegnungen zuhauf herausspielt, dazu noch etliche Vorlagen geliefert. Durch die Platzverweise gegen Heilig und David Anzenhofer (24) sowie die Verletzung von Sebastian Schmeiser (25/Zerrung) steht das nächste Eigengewächs auf dem Sprung. Im Dienstag-Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg II wird voraussichtlich Nicolai Brugger (21) in die Innenverteidigung rücken. Mit dem zuletzt kränklichen Furkan Kircicek (21) steht der beste FCM-Torschütze wieder zur Verfügung.

Die jungen Kräfte bilden den Stamm für die Zukunft, die möglichst in der Regionalliga liegen soll. In den verbleibenden sieben Begegnungen wird jedenfalls alles versucht, um noch auf den Relegationsplatz vorzurücken und über den Umweg dann den Klassenerhalt zu schaffen.

(KICKER-Sportmagazin vom 16.04.18 - Foto: Olaf Schulze)