Hätte der FC Memmingen in der 8. Minute gegen den 1. FC Nürnberg II den berechtigten Foulelfmeter zugesprochen bekommen, das Spiel in der Fußball-Regionalliga am Dienstagabend wäre womöglich ganz anders verlaufen. So aber stand am Ende eine 0:1-Heimpleite. Das Team von Stephan Baierl bleibt Tabellenvorletzter, verpasste angesichts der gleichzeitigen Niederlage des SV Seligenporten den möglichen Sprung auf einen Relegationsplatz.
Als FCM-Angreifer Jannik Rochelt in der Anfangsphase der Partie im Strafraum zu Fall kam, blieb die Pfeife von Schiedsrichter Julian Kreye aus Warmensteinach zum Entsetzen der rund 600 Memminger Zuschauer stumm. Und als in der 15. Minute nacheinander Muriz Salemovic, Rochelt, Stefan Heger und Furkan Kircicek in aussichtsreicher Position an den Ball kamen, fehlte allen Vieren die Beherztheit zum Abschluss. Nennenswert torgefährlich wurde es in der ersten Spielhälfte nur noch in der 29. Minute bei einem Rochelt-Freistoß, den Nürnbergs Keeper Nikola Vasilj aus dem Torwinkel fischte, und bei einem Weitschuss der Nürnberger durch Jonas Hofmann kurz vor der Halbzeit, der gefährlich knapp am Gehäuse von Martin Gruber vorbeistrich.
In der zweiten Hälfte verflachte die Partie zusehends. Während die wegen der Ausfälle von Sebastian Schmeiser, David Anzenhofer und Michael Heilig notgedrungen völlig neu formierte FCM-Abwehrreihe mit dem starken Lukas Rietzler, mit Youngster Nicolai Brugger, Philipp Boyer und David Remiger beachtlich gut stand, fehlte es im Angriff deutlich an Durchschlagskraft. Furkan Kircicek (Bildmitte) steckte die erst überstandene Grippe offenbar noch in den Knochen, und den anderen Offensivkräften fehlte in einer laufintensiven Partie auf tiefem Boden nach mehreren "englischen Wochen" augenscheinlich der "Punch".
Den "lucky punch" setzten dafür die "Clubberer" durch Philipp Hercher, der in der 85. Minute das 0:1 markierte. Memmingen hätte sich im Übrigen auch nicht beklagen können, wenn den Gästen schon davor bei einer Abwehraktion von Torhüter Martin Gruber ein Strafstoß zugesprochen worden wäre.
Er könne seiner Mannschaft "relativ wenig Vorwürfe machen", meinte Memmingens Trainer Stephan Baierl hinterher. "Bitter" sei es jedoch, "wenn Du fünf Minuten vor Schluss dieses Gegentor kriegst". Gäste-Trainer Reiner Geyer räumte ein, dass der nicht gegebene Elfmeter in der Anfangsphase seinem Team in die Karten gespielt habe: "Wir waren heute die glücklichere Mannschaft."
Fokus auf kommende Aufgaben
Man müsse diese Partie jetzt "möglichst schnell abhaken", sagte Defensiv-Abräumer Dennis Hoffmann. Die Konzentration beim FC Memmingen gilt jetzt der Auswärtspartie am Samstag gegen Wacker Burghausen, ehe kommenden Dienstag Greuther Fürth II kommt.
HIER geht's zur Bildergalerie
(Von Markus Brändle - Allgäuer Zeitung vom 19.04.18 - Foto: Olaf Schulze)
