Der Abstiegskampf in der Fußball-Regionalliga Bayern spitzt sich im Saison-Endspurt zu: Sechs Teams sind gefährdet, zwei weitere sind ebenfalls noch nicht aus dem Schneider. Nachdem viele Kontrahenten auch noch direkt gegeneinander antreten müssen, steigen die Chancen des FC Memmingen (18. Platz/31 Punkte) wieder, doch noch vom derzeitigen direkten Abstiegsplatz wegzukommen. Grundvoraussetzung dafür sind dabei aber eigene Siege in den verbleibenden vier Punktspielen. Der nächste soll am heutigen Freitag zuhause gegen den TSV Buchbach (39 Punkte) eingefahren werden – das wäre einerseits für das eigene sportliche Überleben wichtig, zum anderen könnte der Gegner noch ganz tief in den Abstiegssog hineingezogen werden. Anstoß in der Memminger Arena ist um 19.30 Uhr.
Die Memminger Spieler sind fest entschlossen, die Klasse zu halten. „Natürlich glauben wir noch alle daran. Für uns zählen jetzt nur noch Siege. Aber wir wissen, dass wir das schaffen können“, sagte etwa Jannik Rochelt nach dem jüngsten 3:2-Heimsieg am Dienstag über die SpVgg Greuther Fürth II. Rund 600 Zuschauer fieberten dabei mit dem FCM – selten litten sie so leidenschaftlich mit ihrer Mannschaft wie in dieser Partie. Für den FCM-Vorsitzenden Armin Buchmann ist momentan ein ungeheures Zusammengehörigkeitsgefühl spürbar: „Niemand haut auf uns drauf, alle wünschen uns, dass wir da noch rauskommen.“ Wenn es nach Buchmann geht, könnten gegen Buchbach jetzt – in der „heißen, entscheidenden Phase“ – noch ein paar Fans mehr den Weg in die Memminger Arena finden, denn schließlich gehe es darum, „ob im Allgäu auch in der nächsten Spielzeit höherklassiger Amateurfußball gespielt wird“.
Bemerkenswert ist der Weg, den der FC Memmingen in seiner angespannten Lage geht. Trainer Stephan Baierl setzt ganz bewusst verstärkt auf die jungen Akteure, schickte gegen den Fürther Talentschuppen sogar ein Team mit jüngeren Altersschnitt als der Gegner auf den Platz . Dabei ist Fürth II als Reserve der Zweitliga-Mannschaft der Spielvereinigung ein U 23-Team. Mit Torhüter Martin Gruber (28), Abwehrchef und Kapitän Sebastian Schmeiser (25), Spielmacher Muriz Salemovic (29) und Mittelfeldstütze Dennis Hoffmann (26) waren nur vier der 14 von Baierl eingesetzten Spieler älter als 23 Jahre.
Die eigenen Youngster könnten also bei den Memmingern den entscheidenden Anteil daran haben, die Kohlen im Schlussspurt doch noch aus dem Feuer zu holen. So oder so werden sie den Grundstock für die Zukunft bilden. Denn für Baierl gilt: Wer beißen kann und vollen Einsatz zeigt, der spielt. Nicht mehr zum Kader der Allgäuer gehört dabei Amar Cekic. Laut dem Sportlichen Leiter des FCM, Bernd Kunze, wurde der Vertrag mit dem Offensivspieler, der Ende August des vergangenen Jahres zu den Memmingern stieß, vorzeitig aufgelöst.
Der TSV Buchbach steht indes mindestens genauso unter Druck wie die Memminger. Sieben der letzten acht Partien verloren die Oberbayern, nur ein Unentschieden gegen Bayreuth gelang ihnen in diesem Zeitraum. Beim 2:3 während der Woche in Garching sprach der Sportliche Leiter des TSV, Georg Hanslmaier, gar von „kollektivem Versagen“. Bei Torhüter Daniel Maus, der gleich zwei Elfmeter hielt, habe sich die Mannschaft bedanken können, dass es kein Debakel geworden sei.
(Foto: Olaf Schulze)
