Im Verfolgerduell der Fußball-Regionalliga Bayern holte der FC Memmingen beim SV Wacker Burghausen mit einem 1:1 (1:1) Unentschieden den angepeilten Punkt und setzt sich damit weiter im vorderen Tabellendrittel fest. In der ersten Halbzeit war es ein echtes Spitzenspiel mit einigen Strafraumszenen und hohem Tempo, das beide Seiten in der zweiten Hälfte nicht mehr halten konnten.
„Das war sehr intensiv. Eine echte Abnützungsschlacht, die aus meiner Sicht nicht noch vier Minuten Nachspielzeit gebraucht hätte“, schnaufte hinterher FCM-Trainer Stephan Baierl durch und bedauerte etwas, dass es seinen Farben nicht gelungen war am Ende noch einen „Lucky Punch“, sprich den Siegtreffer zu setzen. Aber immerhin wurde nach vier punkt- und torlosen Gastspielen in der Wacker-Arena erstmals etwas geholt. Baierls Gegenüber Wolfgang Schellenberg sah nach dem Seitenwechsel zwar „nichts mehr Zwingendes“ für Memmingen, aber auch, dass seine Mannschaft hier den „letzten Ball nicht gut genug gespielt hat“. Der ehemalige Leiter des Nachwuchszentrums von 1860 München bescheinigte der Partie aber dennoch ein sehr gutes Niveau: „Beide Mannschaften haben gezeigt, dass sie nicht aus Zufall sehr weit oben stehen“. Untern Strich sei das Unentschieden ein gerechtes Ergebnis.
Die Hausherren begannen mit Volldampf. Muhamed Subasic rutschte nach einer Flanke von Can Coskun vorbei (3. Minute). Torjäger Sascha Marinkovic erwischte eine Hereingabe von Julien Richter nicht perfekt (5.). Fatjon Celani setzte für Memmingen an seiner früheren Wirkungsstätte ein Kopfball knapp drüber (9.). Der Unterhaltungswert war jedenfalls für die 829 Zuschauer schon früh ziemlich hoch. In der 21. Minute hatte FCM-Torhüter Martin Gruber nach einer tollen Glanztat gegen den Ex-Sechziger Lukas Aigner Pech, dass der abgewehrte Ball nicht ins Toraus ging. Aigner schaltete schnell, behielt Übersicht und legte von der Linie auf den heranstürmenden Richter vor – beim zweiten Versuch hatte Gruber keine Abwehrmöglichkeit mehr.
Es war der vierte Saisontreffer des 19-jährigen Burghauseners, dem die Antwort des gleichaltrigen Jannik Rochelt (rechts im Bild) – auch mit seinem vierten Treffer in dieser Spielzeit - folgen sollte. Wie er zustande kam, war jedoch etwas dubios. Kapitän Dennis Hoffmann wurde an der Strafraumgrenze attackiert, kam aber erst einige Meter weiter zu Fall. Schiedsrichter Thomas Ehrnsperger (Rieden) entschied zunächst auf Freistoß vor dem Sechzehnmeterraum, wurde dann aber von seinem Assistenten Benjamin Mignon angefunkt. Die korrigierte Entscheidung: Elfmeter für Memmingen, während Burghausen insgeheim hoffte, dass wegen angeblicher Schwalbe von Hoffmann in die anderen Richtung entschieden würde. Rochelt ließen alle Proteste ungerührt und erzielte eiskalt das 1:1 (29.). „Ich kann die Elfmeterszene nicht beurteilen, das war aus meiner Position nicht zu sehen, da mussten wir uns schon auf den Linienrichter verlassen“, merkte Baierl etwas süffisant dazu an.
Auf dem Weg in die Kabine mussten sich das Schiedsrichtergespann und auch die Gäste wenig Freundliches aus der Fankurve in der Wacker-Arena anhören, untermalt von einem gellenden Pfeifkonzert. Burghausen versuchte es nach dem Wechsel und in der Schlussphase noch einmal druckvoll, dazwischen neutralisierten sich beide Teams. Für den FC Memmingen steht am kommenden Freitag (19.30 Uhr) gleich das nächste Verfolgerduell gegen den ebenfalls stark gestarteten und punktgleichen VfB Eichstätt an.
SV Wacker Burghausen: Flückiger – Schulz, Hingerl, Buchner, Coscun – Aigner – Wächter, Stingl (82. Bachschmid), Subasic (70. Duhnke) – Richter, Marinkovic (74. Omelanowsky). - Trainer: Schellenberg.
FC Memmingen: Gruber – Boyer (85. Boyer), Heilig, Rietzler, Jokic, Lutz – Rietzler - Kücük, Hoffmann, Rochelt – Celani (89. Hayse), Kircicek (75. Dzalto). - Trainer: Baierl.
Tore: 1:0 Richter (21.),1:1 Rochelt (28., Foulelfmeter). - Schiedsrichter: Ehrnsperger (1. FC Rieden). – Gelbe Karten: Schulz, Aigner, Bachschmid / Hoffmann. – Zuschauer: 829.
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(Foto: Mike Megapix/FUPA)
