Viele Fehler hat sich der FC Memmingen gegen die SpVgg Unterhaching eigentlich nicht geleistet. Aber die wenigen Aussetzer nutzte der Favorit kaltschnäuzig, um die Punkte aus dem Allgäu zu entführen. „Da 0:1 war ein Stück aus dem Lehrbuch, da sind wir halt noch zu grün“, war FCM-Trainer Stefan Anderl dennoch angetan vom Auftritt seiner Mannschaft, „60 von 90 Minuten haben wir ausgeglichen gestalten können. Es hat riesig Spaß gemacht. Toll, wie die Jungs gearbeitet haben“ Der FCM wurde trotz der 1:3 Niederlage vom Publikum mit Applaus verabschiedet, die neue offensive Spielweise kommt bei den Fans an.
Der große Aufwand wurde allerdings nicht belohnt. Hätten auf der Gegenseite die Hachinger Patzer konsequenter genutzt werden können, wäre zumindest ein Punkt drin gewesen. „In der ersten Halbzeit haben wir kaum eine Torchance zugelassen“, konnte sich Torhüter Martin Gruber zunächst auf seine Abwehr verlassen. Beim entscheidenden 1:3 hatte der 26-jährige dann Glück im Unglück. Schiedsrichter Marx ließ nämlich bei seinem Rettungsversucht Vorteil laufen und Debütant Stephan Hain machte für die Gäste das Tor. Anderenfalls wäre es vermutlich nicht bei einem Elfer für die Hachinger geblieben, Gruber hätte womöglich auch ein Platzverweis gedroht.
Die Memminger Nummer eins könnte im Dienstagsspiel in Ingolstadt dennoch fehlen, denn er vertrat sich ohne Fremdeinwirkung den Fuß und beendete die Partie humpelnd. „Zumindest ist nichts ab“, gab Gruber nach der ersten Diagnose vorsichtige Entwarnung. Wenn es nicht geht, wird Neuzugang Fabio Zeche zwischen den Pfosten stehen. „Er hat sich in den vergangenen Wochen gut entwickelt“, hat Zeche ebenfalls das volle Vertrauen von Anderl.
(KICKER-Sportmagazin vom 01.08.16 - Foto: Olaf Schulze)
