Die Startbilanz von Neuzugang Stefan Schimmer beim Fußball-Regionalligisten FC Memmingen kann sich sehen lassen. Der Stürmer, der vom Bayernliga-Aufsteiger FC Gundelfingen gekommen war, traf vor dem heutigen Auswärtsspiel (14 Uhr) beim Tabellenzweiten TSV 1860 München II in fünf Begegnungen bereits fünfmal. Und fast alle Tore waren von der entscheidenden Sorte.
Gegen den hoch gehandelten SV Wacker Burghausen legte er mit einem verwandelten Handelfmeter den Grundstein zum 3:0 Auftaktsieg, gleiches gelang mit einem Doppelschlag in der ersten Halbzeit beim 5:1 in Ingolstadt. Beim 2:2 zuletzt zuhause gegen Bayreuth verwandelte der 22-jährige einen weiteren Elfer erst im zweiten Versuch, aber der Kopf blieb oben und den Nachschuss versenkte er dann doch recht cool. Bei der 1:3 Heimniederlage gegen Unterhaching nährte mit dem vorübergehenden Ausgleich zumindest vorübergehend die Hoffnung gegen den ausgemachten Favoriten was zu holen. Nur in Buchbach ging Schimmer gänzlich leer aus – und damit beim 0:1 die gesamte Mannschaft. Er ist in der Regionalliga angekommen, in der aus seiner Sicht „körperlich härter und taktisch ausgeklügelter“ als in den Klassen darunter gespielt wird.
Dass der Torjäger hier wieder auf seinen alten Mentor treffen wird, war von vorherein übrigens nicht geplant. Trainer Stefan Anderl hatte schon im Winter in Memmingen zugesagt. Nachdem Schimmer jetzt in Kempten studiert war klar, dass er Gundelfingen verlassen wird und „bevor ich woanders hingegangen wäre, entschied ich mich für Memmingen“. Wieder vereint mit Anderl, den er als „Super-Trainer“ bezeichnet. Sein System war ihm bekannt, dass viel Laufbereitschaft gefordert wird auch. Angst, dass irgendwann ihm und seinen Kameraden mit der aufwändigen Spielweise die Puste ausgehen könnte, hat er nicht: „Wir werden immer besser und holen uns durch die Spiele unsere Fitness“.
Viele sehen in Schimmer einen Mittelstürmer alter Prägung, die älteren der FCM-Fans fühlen sich sogar ein klein wenig an den legendären Gerd Müller erinnert, was neben der Statur und Spielweise des Angreifers die Optik durch Bart noch verstärken mag. Jetzt freut er sich auf das Gastspiel im Grünwalder Stadion bei den Sechzig-Amateuren: „Das ist schon was Anderes als Landes- oder Bayernliga. Auch die Kulissen bei den Heimspielen“. Stefan Schimmer hat Spaß, auch wenn er sich auf eine Torquote für die Saison nicht festnageln lassen will.
(Foto: Olaf Schulze)