Yannick Scholz: Mit Ehrgeiz nach Pipinsried

Illertissen H03 Scholz 300Nachdem es gegen die Ausnahmetalente des FC Bayern München II (0:4) unter der Woche nichts zu bestellen gab, geht es für den FC Memmingen nun zum FC Pipinsried. Das ist am Samstag (17 Uhr) im Regionalliga-Auswärtsspiel ein Gegner auf Augenhöhe. Eigentlich. Hätte da der Aufsteiger nicht einen starken Auftakt mit zehn Punkten erwischt und würden die Memminger mit nur zwei Zählern auf dem Konto nicht schon unter einem gewissen Zugzwang stehen.

„Wir haben mindestens vier Punkte zu wenig“, war für Innenverteidiger Yannick Scholz (beim Kopfball) die Ausbeute nicht nur aus den Heim-Unentschieden gegen Eltersdorf und Illertissen zu gering, „auch in Eichstätt wäre aus meiner Sicht was drin gewesen“. Nun also Pipinsried. Der nächste Anlauf in Richtung erster Saisonsieg. Neuzugang Scholz sagt plakativ wie es gelingen kann: „100 Prozent Willen, 100 Prozent Einsatz und mehr Effizienz vor dem Tor“. Hinten will der 24-jährige dazu beitragen, die bislang spielentscheidenden Fehler bei Standardsituationen abzustellen.

Auch wenn es für die Mannschaft ergebnismäßig noch nicht zufriedenstellend lief, für ihn selbst schon. Der neue Mann, der bei der SG Quelle Fürth ausgebildet wurde und in den vergangenen sechs Jahren beim fränkischen Landesligisten TSV Buch auflief, war in allen fünf Punktspielen in der Abwehr gesetzt, egal ob Trainer Esad Kahric mit Dreier-, Vierer- oder Fünferkette agierte. Sein bisheriger Coach Manuel Bergmüller sagt über den Abwehrrecken: „"Er hat sich das verdient, weil er sehr fleißig an sich gearbeitet hat und sich wahnsinnig steigern konnte. Yannick ist reifer geworden und hat seinen Übereifer besser kanalisieren können“. Dass sein Ehrgeiz „manchmal extrem“ sei, gibt Scholz zu.

Dieser Ehrgeiz, war es aber auch, der ihn heuer nach Memmingen gebracht hat. Nicht familiäre Bande ins Allgäu haben ihn hierher verschlagen. Es war genau andersrum. Weil er beim FCM die sportliche Chance bekommt, sich höherklassig zu beweisen, nutzt er die Familienverbindung, lebt jetzt hier. Seinen Job in der Logistik-Branche kann er in Lengenwang im Homeoffice erledigen. Bayernliga hätte er im Nürnberger Raum vielleicht spielen können, seine selbst gesteckten Ansprüche sind höher. Die Landesliga in Buch sollte jedenfalls „nicht das Ende der Fahnenstange sein. Dort hat es schon gepasst. Aber ich habe immer gesagt, wenn ich gehe, soll es Regionalliga sein“.

Persönlich läuft es für ihn. Dass die Memminger Mannschaft im bayerischen Fußball-Oberhaus am Ende bestehen wird, davon ist er überzeugt. Ein Erfolgserlebnis muss einfach her: „Wir haben zwar mit Pipinsried einen Gegner vor der Brust mit dem keiner gerechnet hat, dass er so weit vorne steht. Aber wir haben es uns jetzt einfach einmal verdient“

 

Foto (C) Siegfried Rebhan

 

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