Fabian Lutz (links im Bild) ist beim Fußball-Regionalligisten FC Memmingen (9. Platz/12 Punkte) der Senkrechtstarter der Saison. Der 20-jährige war in allen der bisher neun Punktspiele dabei und wird am Freitagabend (19.30 Uhr) auch gegen die SpVgg Greuther Fürth II (11. Platz/11 Punkte) wieder als Außenverteidiger auflaufen. Auf diese Position war er von Trainer Stefan Anderl in der Vorbereitung gestellt worden, gefiel und schaffte den Sprung in die Regionalliga-Stammelf. Nur Torhüter Martin Gruber kommt auf mehr Einsatzminuten,.
Aus der Vierer-Abwehr-Kette ist Lutz der Einzige, der kein Spiel versäumt hat. Lediglich beim 2:2 Unentschieden gegen die SpVgg Bayreuth musste er nach einer Stunde raus, weil der Oberschenkel zwickte. In dieser Partie hat er auch seinen ersten Regionalliga-Treffer erzielt.
Tore schießen ist für die Defensivleute ausdrücklich erlaubt. Die Verteidiger müssen in Anderls Konzept permanent auch nach vorne arbeiten und viel Laufarbeit verrichten. „Das kommt mir entgegen, diese Spielweise liebe ich“, verrät Lutz, der in Konstanz Sportwissenschaft studiert. Mit dem Abschluss lässt sich in vielen Bereichen was anfangen. Am liebsten wäre es dem Bad Grönenbacher, wenn in Sachen Fußball noch nicht die Fahnenstange erreicht ist. Wie bei vielen ist auch sein Traum Profi zu werden, „aber Regionalliga, das ist auch schon was. Mal sehen, wie weit es noch geht“.
Mit einem Stammplatz hatte er „so schnell nicht gerechnet, auch wenn das natürlich mein Ziel war“. In der vergangenen Saison hat er nach den A-Junioren sein erstes Seniorenjahr in der U23-Mannschaft absolviert, kam hier auf 28 Landesliga-Einsätze in Mittelfeld und erzielte vier Tore.
Es läuft bei Fabian Lutz, der sich trotzdem etwas ärgert. Nämlich über die Ausbeute von 12 Punkten des FC Memmingen, aus seiner Sicht zu wenig. „Wir könnten weiter oben stehen“, blickt er auf die letzten Spiele zurück. Zwar wurde vergangene Woche in Hof der 3:1-Sieg mit einer Portion Glück eingefahren, „aber das wiegt das Pech in den vier Spielen davor nicht auf. Nur gegen Rosenheim haben wir zuhause wirklich schlecht gespielt“. 0:1 ging’s aus. Aber auch hier hätte der Sieger FC Memmingen heißen können. Gegen die Fürther Zweitliga-Reserve soll es jetzt auch zuhause wieder klappen: „Ich denke schon, dass wir gewinnen können“. Den jungen Kleeblatt-Spielern würde die körperliche Spielweise nicht so liegen. Das sagt einer, der genauso alt ist wie seine Fürther Kontrahenten und der zu den Jüngsten in der FCM-Truppe zählt. Jedenfalls will sich Lutz wieder voll reinhängen, hinten wie vorne. Wenn‘s klappt, dann gelingt der Sprung ins vordere Tabellendrittel. Dorthin, wo der Traditionsclub seiner Meinung nach auch hingehört.
(Foto: Olaf Schulze)
