Trotz Nebel-Spielabbruch Lichtblicke für FC Memmingen

Heimstetten H01 Gindorf 300Dichter Nebel senkte sich am Freitagabend über die Memminger Arena – deshalb ging es zum Rückrunden-Auftakt der Regionalliga zwischen dem FC Memmingen und dem SV Heimstetten nur eine Halbzeit lang. Nach der Pause brach Schiedsrichter Maximilian Riedel die Begegnung ab, weil ein reguläres Spiel nicht möglich war. Mal mehr, mal weniger dicht lagen die Nebelschwaden über dem Platz. Die vorgeschriebene Sicht von Strafraum zu Strafraum war oft nicht mehr gegeben, selbst für die Assistenten war der Blick – trotz des 400 Lux starken Flutlichts - auf die gegenüberliegende Seite so getrübt, so dass Abseitsentscheidungen schwer bis unmöglich waren.

Trotz des Nebelgraus gab es beim FC Memmingen Lichtblicke, denn die Mannschaft führte im ersten Spiel nach dem Trainerwechsel in diesem Abstiegsduell mit 2:1. Lars Gindorf (links im Bild) nahm den Ball nach einer Hereingabe zum Führungstreffer volley (33. Minute). David Mihajlovic zog aus der Ferne zum zweiten Treffer ab (38.) Von der Tribüne aus war das alles nur schemenhaft wahrzunehmen. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte musste FCM-Torhüter Maximilian Beinhofer hinter sich greifen, nachdem er einen Freistoß samt Nachschuss zunächst zweimal abwehren konnte, aber keiner der eigenen Abwehrspieler den Ball konsequent aus der Gefahrzone schlug und Hannemann für Heimstetten abstaubte (45. + 1). Es sollte die letzte sportliche Aktion des Abends bleiben.

Ob die Memminger hätten einen Sieg einfahren oder die Gäste das Blatt noch wenden hätten können, darüber wurde unter den über 700 über den Abbruch enttäuschten Zuschauern noch lange bei Bratwurst und Bier diskutiert, denn die vollen Grills wurden zu Sonderpreisen geleert. Der Nachholtermin steht noch nicht fest, aber die Partie muss noch vor der Winterpause nachgeholt werden. Wie es mit den Eintrittskarten für den neuen Termin läuft, wird der Verein entsprechend bekanntgeben. Jedenfalls sollten die Tickets erst einmal aufgehoben werden.

Der FCM lief zum Gedenken an den verstorbenen langjährigen Vereinsarzt Dr. Hermann Hofer mit Trauerflor auf. In der Arena war wieder eine größere Delegation aus Ochsenhausen/Erlenmoss (von dort stammt „Jacky“ Gräser) – zu sehen war von dem 60-Mann-Block nicht viel, aber lautstark zu hören. Stefan Reuter war gleich zweimal anwesend. Auf dem Spielfeld Stefan Reuter junior für Heimstetten. Auf der Tribüne der prominente Vater, Ex-Nationalspielerund heute Manager beim Bundesligisten FC Augsburg. Und nein, kein Trainerkandidat für die Kahric-Nachfolge im Allgäu. An Bewerbungen aus ganz Deutschland mangelt es übrigens nicht, darunter sogar Übungsleiter, die schon in der Bundesliga coachten. „So unattraktiv scheint der FCM wohl nicht zu sein“, schmunzelt FCM-Präsident Armin Buchmann über so manch prominenten Namen, die aber allesamt nicht in Frage kommen. Andererseits sei es laut Buchmann bemerkenswert, wie viele Profi-Trainer derzeit keinen Job haben. 

Zurück zum Spiel. Beide Mannschaften mussten zum Rückrunden-Auftakt auf etliche Spieler verzichten. Beim FC Memmingen fehlten neben fünf Langzeitverletzten auch der angeschlagene Torhüter Martin Gruber sowie Martin Dausch und Timo Hirschle krankheitsbedingt. Dazu die Gelb-Sperre von Nicolai Brugger. Zu allem Überfluss war auch für Roland Wohnlich, nach nicht einmal einer Viertelstunde, wegen einer Verletzung schon Schluss. Bei der zuvor gefundenen Aufstellung wurde deutlich, dass Interimstrainer Thomas Reinhardt bei den Entscheidungen darüber aufs Kollektiv setzt. Der in die Startelf gerückte Matthias Moser fand sich nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, in der Abwehr wieder, sondern im Mittelfeld, wo er mit seiner Schnelligkeit Akzente setzen konnte. Dafür half hinten mit Pascal Maier überraschend eine Offensivkraft aus, was von Co-Trainer Candy Decker und Kapitän Martin Dausch ins Spiel gebracht wurde.

Die nächste Aufgabe steht für den FC Memmingen eigentlich kommenden Freitag beim SC Eltersdorf an. Allerdings wurde die Partie der Franken an diesem Wochenende beim VfB Eichstätt Coronabedingt abgesagt. Nach sieben Infektionen im Spielerkreis und zwei Erkrankungen im direkten Mannschaftsumfeld war Eltersdorf nicht spielfähig. Wie es weitergeht, wird das örtliche Gesundheitsamt mit entscheiden. Die Krankheitsverläufe bei den Betroffenen sind nach SCE-Angaben „leicht bis mittelschwer“.

Reinhardt gab seiner Truppe bis kommenden Montag frei. Dann soll auch Timo Gebhart ins Training in den Regionalliga-Kader zurückkehren. Unter Esad Kahric hatte der Ex-Profi kein Standing mehr, spielte nur noch in der U21-Mannschaft und fiel zuletzt wegen Achillessehnenproblemen mehrere Wochen aus.

BILDERGALERIE

RE-LIVE SPORTTOTAL.TV

 

Foto (C) Siegfried Rebhan

 

Copyright © 2022 FC Memmingen e.V.