Nach zehn Spieltagen, so heißt es im Fußball, weiß man wohin die Reise den Rest der Saison geht. Der FC Memmingen, der am Freitagabend (19 Uhr) beim FC Bayern München II antritt, steht in dieser Zwischenbilanz genau in der Mitte der Tabelle. Vorne zieht mit neun Siegen aus neun Spielen die SpVgg Unterhaching einsam ihre Kreise und zielt auf einen neuen Startrekord ab. Die Konkurrenz geht angesichts des hochkarätigen Hachinger Personals von einem Start-Ziel-Sieg des Klassenprimus aus. Dahinter reihen sich erwartungsgemäß die Reserveteams von 1860, Bayern und Nürnberg ein. Auch der FC Schweinfurt ist angesichts seiner Verstärkungen in diesem Kreis erwartet worden. Vermisst wird hier der SV Wacker Burghausen, der seiner Favoritenrolle bislang nicht gerecht werden konnte und sozusagen mit dem großen Rest das Mittelfeld bildet, das bis auf den vorletzten Platz herunterreicht. Das spricht für die Ausgeglichenheit der Liga. Lediglich Schlusslicht SpVgg Bayern Hof schein momentan etwas abgeschlagen zu sein. Was momentan auch bedeutet: Ab Rang sechs abwärts spielen alle gegen den Abstieg.

Gleichwohl ist – offenbar bis auf Unterhaching – jeder schlagbar, wie auch FCM-Gegner FC Bayern München zuletzt mit 0:1 in Garching erfahren musste. Entsprechend motiviert dürfte die Truppe von Trainer Heiko Vogel im Grünwalder Stadion gegen die Allgäuer zu Werke gehen, um diese Scharte auszuwetzen. Sein Gegenüber Stefan Anderl (im Bild) ist trotz der Außenseiterrolle guten Mutes, nicht leer auszugehen: „Kürzlich haben wir an gleicher Stelle bei 1860 erst in der 93. Minute das 1:1 hinnehmen müssen“. Und die Jung-Sechziger sind Zweiter, der Bayern-Nachwuchs Dritter. Anderl schätzt beide in etwa gleich stark ein, denkt positiv und verweist darauf, dass seine Mannschaft von den letzten zehn Begegnungen (Punkt- und Pokalspiele gerechnet) nur eine verloren hat. Vorne ist der FCM immer für einen Treffer gut. 18 erzielte Tore bedeuten den viertbesten Angriff der Liga. 13 Gegentreffer ist in der Defensivbilanz auch noch in Ordnung. Immer, wenn die Memminger selbst getroffen haben, sind sie nicht leer ausgegangen. Einzige Ausnahme: Das 1:3 gegen Haching. Also wird sich die Anderl-Truppe auch bei den Bayern-Amateuren nicht verstecken, und das voraussichtlich in Bestbesetzung.

(Foto: Olaf Schulze)