Schritt in die richtige Richtung

Unterhaching H02 Strafraumszene 300Das Debüt von Neu-Trainer Fabian Adelmann hatte man sich beim Fußball-Regionalligisten FC Memmingen sicher anderes vorgestellt. Doch obwohl man sportlich nach 90 Minuten mit leeren Händen dastand, machte der Auftritt der Memminger trotz der 0: 2 (0: 0)-Niederlage gegen die SpVgg Unterhaching auch Mut und Lust für die nächsten Aufgaben. „Wir sind natürlich nicht zufrieden, aber gerade in der ersten Halbzeit hat man gesehen, dass es für uns das erste Pflichtspiel nach drei Monaten war und Haching schon zwei Spiele in den Beinen hatte, aber ich bin schon zufrieden, denn wir haben insgesamt eine gute kämpferische Mannschaftsleistung gezeigt“, sagte Adelmann, der seine Tätigkeit beim FC Memmingen gerne mit einem Sieg begonnen hätte.

Die Allgäuer erwischten vor 705 Zuschauern, die zwar auf den Alkoholgenuss nicht verzichten mussten, jedoch weiterhin Maske im Stadion trugen, einen guten Start und hätten durch Oktay Leyla in der achten Minute durchaus in Führung gehen können. Sein strammer Schuss strich knapp am langen Pfosten vorbei. In der Folgezeit verlagerte sich das Geschehen zunehmend in die Memminger Hälfte, wobei die Gäste ihr Heil hauptsächlich mit langen hohen Bällen versuchten, da die Platzverhältnisse ein gepflegtes Kombinationsspiel nicht zuließen. „Wir hatten in den ersten 20 Minuten schon auch etwas Glück, dass wir nicht in Rückstand gerieten, doch haben wir uns zum Ende der Halbzeit wieder gut gefangen“, beschrieb der Sportliche Leiter Thomas Reinhard die ersten 45 Minuten aus seiner Sicht.

Offensichtlich hatten die Memminger Betreuer beim Pausentee die bessere Mischung gefunden, denn schon nach wenigen Sekunden in der zweiten Halbzeit musste Gäste-Torwart Kevin Darmstädter bei einem Schuss von Timo Gebhart sein ganzes Können aufbringen. Die Memminger legten den Respekt nun endgültig ab und spürten, dass mehr drin ist. Kurz darauf stand der Hachinger Torwart erneut im Mittelpunkt, als er einen Hammer von David Mihajlovic gerade noch zur Ecke abwehren konnte. Mit der Einwechselung von Martin Dausch in der 61. Minute bekam das Memminger Spiel noch einmal mehr Zug, und insbesondere bei den Standards sorgte der linke Fuß des Ex-Profis immer wieder für Gefahr. Zunächst traf Dausch bei einer direkten Ecke in der 63. Minute nur den kurzen Pfosten, und nur wenig später hatte er Pech, dass sein Freistoß aus 20 Meter nur um Zentimeter sein Ziel verfehlte. Doch so hart kann Fußball sein, denn während die Memminger nur das Torgestänge getroffen hatten, traf Gäste-Stürmer Stephan Hain aus kurzer Entfernung zum zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften 1: 0. „Gerade in der Phase, als wir das Gegentor bekamen, waren wir eigentlich am Drücker, und das Pendel hatte eher zu uns ausgeschlagen“, bedauert der FCM-Coach die Entwicklung.

Nun ruhten die Memminger Hoffnungen auf Neuzugang Dominik Stroh-Engel, der in seiner bewegten Fußballerkarriere auf reichlich Erfahrung zurückgreifen kann, doch so richtig in das Spielsystem integriert wirkte der großgewachsene Angreifer noch nicht. „Wir müssen ihn noch besser ins Spiel bringen und mehr über außen kommen. Da waren schon ein paar Ansätze dabei, doch dazu müssen die Flanken noch genauer kommen“, beschrieb Adelmann die Lösungsansätze, um den Winterzugang besser in Szene zu setzen.

Zwar waren die Memminger nach dem Rückstand weiter bemüht, doch richtig zwingende Aktionen blieben aus. „Ich hatte nach dem Rückstand nicht mehr das Gefühl, dass wir noch einmal zurückkommen können, dennoch war ich mit der Leistung und der Einstellung zufrieden“, sagte Thomas Reinhardt. So schmälerte dann auch das 2: 0 von Sandro Porta in der 88. Minute den Memminger Auftritt nicht. „Grundsätzlich bin ich zufrieden, aber wir müssen uns defensiv noch verbessern. Das war insgesamt der richtige Schritt, aber wir haben auch noch viel Luft nach oben“, sagte Adelmann und freute sich dabei schon auf die nächste Aufgabe: am Dienstag zuhause gegen den FC Pipinsried.

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Von Thomas Schreiber - Allgäuer Zeitung vom 07.03.2022 - Foto (C) Paul Meckes

 

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