Der Umbruch beim FC Memmingen ist geglückt, die Installation eines neuen offensiven Spielsystems ebenfalls. Im Sommer waren etliche Akteure gegangen, die Lücken wurden mit Spielern aus unteren Klassen und dem eigenen Nachwuchs geschlossen. „Memmingen verpflichtet Spieler aus der Landesliga, andere aus der zweiten und dritten Liga“, konstatierte Trainer Stefan Anderl nach dem 2:1 Heimsieg über den FC Schweinfurt.
Daniel Zweckbronner (im Bild) vom SV Mering gekommen hat das neue System verinnerlicht, spielt einen starken Part als rechter Außenverteidiger und schaltet sich immer wieder nach vorne ein. Den zweiten Treffer von Schweinfurt hatte der 26-jährige vorbereitet. Anderl setzt auf Dynamik und Laufbereitschaft. Statt Runden drehen zu lassen, legt er bei den Feierabendfußballern im Allgäu mehr Wert auf Taktikschulung. Und die Taktik geht mit 20 Punkten nach dem 14 Spieltag voll auf. Was auch an Stefan Schimmer liegt. Der 22-jährige Torjäger hatte Anderl aus Gundelfingen nach Memmingen begleitet. Der Stürmer in Gerd-Müller-Manier traf bereits zehnmal.
Seit fast vier Jahrzehnten ist der FCM eine feste Größe im bayerischen Amateur-Spitzenfußball, pendelt zumeist im gesicherten Mittelfeld. Der Sieg gegen Schweinfurt schob den Traditionsclub sogar bis auf Rang sechs. Für Anderl eine Momentaufnahme: „Die Regionalliga ist unheimlich stark geworden. Man muss jede Saison besser werden, um sie halten zu können“.
(KICKER-Sportmagazin vom 10.10.16 - Foto: Olaf Schulze)
