Die SpVgg Unterhaching scheint in der Regionalliga Bayern auf dem ersten Tabellenplatz regelreicht festzementiert zu sein. Zu souverän liefert der ungeschlagene Spitzenreiter Woche für Woche ab. Dahinter folgen die Zweitvertretungen des FC Bayern München, FC Augsburg, TSV 1860 München und 1. FC Nürnberg. Die ersten fünf Ränge belegen damit Vereine, die unter professionellen Voraussetzungen Fußball spielen. Für den Rest geht es darum, wer die beste „echte“ Amateurmannschaft in diesem Haifischbecken und damit in ganz Bayern stellt. Sozusagen, wer wird „Best of the Rest“ im Freistaat.?
Der FC Memmingen hat durch den Lauf der vergangenen Wochen beste Chancen, mit diesem inoffiziellen Prädikat in die Winterpause zu gehen. Nämlich dann, wenn im letzten Auswärtsspiel des Jahres bei der SpVgg Oberfranken Bayreuth am Freitagabend (19 Uhr im Waldstadion Weismain) auch noch einmal voll gepunktet wird. Dann könnte eventuell der stark gestartete, aber zuletzt etwas schwächelnde Überraschungs-Aufsteiger VfR Garching (spielt gegen 1860 II) vom sechsten Tabellenplatz verdrängt werden. Gleiches haben aber auch die Bayreuther vor, die vor Wochenfrist gerade selbst Garching bezwungen haben und mit einem weiteren Sieg auch Memmingen überholen wollen.
Die besten Feierabendkicker im Freistaat zu stellen, ist zwar ein Titel ohne Mittel, macht sich aber dennoch gut. Die Hachinger gelten trotz Profitruppe als Amateurmannschaft, dürften den Titel des bayerischen Amateurmeisters und den damit verbundenen Startplatz im DFB-Pokal ziemlich sicher einheimsen. Bei 22 Punkten Vorsprung vor dem nächsten Konkurrenten ist das Rennen schon frühzeitig gelaufen. Genau darauf gründet sich in Bayreuth und Memmingen die Hoffnung, selbst auch noch ins große Pokalgeschäft einziehen zu können.. Am Freitag spielen beide um Punkte, im Frühjahr beim nächsten Treffen geht es darum, ins BFV-Toto-Pokal-Halbfinale einzuziehen. Wenn die dominanten Unterhachinger im bayerischen Pokalwettwerb ins Finale einziehen, würde nämlich allen anderen noch im Wettbewerb vertretenen Teams schon das Erreichen dieses Pokal-Endspiels genügen.
Weil zeitlich zwischen beiden Spielen von Bayreuth und Memmingen einige Monate liegen, ist es am Freitagabend sicher noch kein Testlauf. FCM-Kapitän Dennis Hoffmann hat angekündigt, die Aufgabe „sehr ernsthaft“ angehen zu wollen, um das Fußballjahr positiv abzuschließen. Zwar können aus beruflichen Gründen nicht alle geplanten Akteure die Reise nach Oberfranken antreten, Trainer Stefan Anderl steht aber seine erste Elf vom 3:0 Heimsieg gegen Ingolstadt II zur Verfügung. Dazu gesellt sich nach seiner Gelb-Sperre auch wieder Außenverteidiger Daniel Zweckbronner.
(Foto: Olaf Schulze - Szene vom 2:2 Unentschieden des FCM gegen Bayreuth im Hinspiel)
