Die Tabelle der Fußball-Regionalliga Bayern hat sich durch die Nachholspiele an Mariä Himmelfahrt einigermaßen begradigt. Für den FC Memmingen fällt der Blick darauf ernüchternd aus. Die Mannschaft von Trainer Stefan Anderl ist Vorletzter – das hatten sich alle Beteiligten anders vorgestellt. Und es hätte noch schlimmer kommen können, wenn der Sieg von Schlusslicht SV Seligenporten gegen die SpVgg Bayreuth (2:0) noch höher ausgefallen wäre. So macht schon früh in der Saison das Wort „Schicksalsspiel“ die Runde, wenn der FCM am Freitagabend (19.30 Uhr) im Kellerduell den Aufsteiger FC Unterföhring empfängt.
Die Lage: Fünf der sechs ausgetragenen Spiele wurden verloren, da gibt es im Memminger Lager nichts zu beschönigen. Es ist ein katastrophaler Fehlstart. Ursachenforschung ist angesagt. Das Ergebnis: Es fehlte in den vergangenen Begegnungen eigentlich nicht viel aber eben immer das Entscheidende. So findet sich der FCM – doch für viele einigermaßen überraschend nach Rang fünf in der vergangenen Spielzeit – auf dem ersten fixen Abstiegsrang wieder. Einen Platz davor steht Unterföhring, ebenfalls mit drei Punkten auf dem Konto, resultierend aus drei Unentschieden.
Der Gegner: Der Neuling ist als Tabellenzweiter der Bayernliga Süd aufgestiegen, weil Meister SV Pullach nicht über eine regionalliga-taugliche Spielstätte verfügt. Ein entsprechendes Stadion hat Unterföhring zwar auch nicht, aber Verein und Gemeinde haben sich für diese Spielzeit im Sportpark Heimstetten eingemietet, der auch dem FC Bayern II schon mal als Ausweichquartiert diente. Dreimal 2:2 hieß es bislang für den FCU: In Eichstätt sowie zuhause gegen die mutmaßlichen Spitzenteams FC Bayern München II und SpVgg Bayreuth. Gegen den FC Augsburg II setzte es mit 0:2 eine Niederlage, wie auch unter der Woche im Aufsteigerduell mit 0:1 gegen den FC Pipinsried, was Trainer Thomas Seethaler als Rückschlag bewertete. Von den Chancen her, hätte Unterföhring gewinnen können. Der Coach kam etwas unvermittelt zu seinem Posten. Als Erfolgscoach Andreas Pummer absprang wurde der Assistent zum Chef befördert. Erfahrung hatte er bislang nur als Training auf Bezirksliga-Ebene. Seethaler muss gleich einen Umbruch bewältigen, denn acht Spieler aus der Aufstiegsmannschaft verließen den Verein. Die Neuzugänge kommen vorwiegend aus unteren Klassen.
Das FCM-Personal: Stefan Heger steht wegen seines Staatsexamens weiter nicht zur Verfügung. Gegenüber der Besetzung vom 0:1 in Führung kehren die zuletzt Fehlenden Branko Nikolic und Daniel Zweckbronner wieder zurück. Abwehrchef Sebastian Schmeiser hat sich im Training verletzt. Fraglich ist auch Branko Nikolic.
Die bisherigen Vergleiche: Punktspiel zwischen der ersten Mannschaft des FCM und Unterföhring gab es bislang noch nicht. Lediglich 2008 gab es einen Berührungspunkt. In zwei Qualifikationsspielen zur neu eingeführten Landesliga setzte sich die zweite Memminger Mannschaft gegen den FCU durch. Beim Gegner stand damals Manuel Baum im Tor, heute bekanntlich Bundesliga-Trainer des FC Augsburg.
Das voraussichtliche Aufgebot des FC Memmingen:
Tor: Martin Gruber – Abwehr: Daniel Zweckbronner, David Anzenhofer Schmeiser, Renè Schröder, Tim Buchmann – Mittelfeld: Furkan Kircicek, Branko Nikolic (Marco Schad), Lukas Rietzler, Jamey Hayse – Angriff: Fabian Krogler, Muriz Salemovic.
Auswechselspieler: Philipp Boyer, Pascal Maier, Marco Schad, Simon Ollert, Achim Speiser, Jonas Gebauer (Tor).
Verletzt/verhindert: Kevin Banoglu, Stefan Heger, Dennis Hoffmann, Kilian Kustermann, Fabian Lutz, Sebastian Schmeiser.
Schiedsrichter: Roman Potemkin (SV Friesen/Oberfranken).
(Foto: Olaf Schulze)
