Nach einer Ausbeute von nur acht Punkten nach 12 Spieltagen zog der FC Memmingen die Reißleine und hat sich von Trainer Stefan Anderl getrennt. Richten soll es der sportliche Leiter Bernd Kunze (43), der die Mannschaft am Freitagabend übernommen hat und zum ersten Mal am Dienstag im Auswärtsspiel bei der SpVgg Oberfranken Bayreuth betreuen wird.
„Nach einem Drittel der Saison war für uns nicht erkennbar, wie wir aus dem Tabellenkeller herauskommen wollen“, begründet der Vorsitzende Armin Buchmann die Entscheidung von Präsidium und Spielausschuss. Dass Kunze gebeten wurde, das Amt zunächst bis zur Winterpause zu übernehmen, ist für Buchmann auch der Beleg dafür, dass es keinen Plan B zu Anderl gab. Es wurde nicht schon nach einem Nachfolger gesucht.
Anderl reagierte dennoch „schockiert und enttäuscht“. Er sah zuletzt einen Aufwärtstrend und verweist darauf, dass in den letzten vier Punktspielen ein Sieg, zwei Unentschieden und eine Niederlage zu Buche standen sowie zudem im Pokal gegen Illertissen gewonnen wurde. Allerdings war auch ein 0:5 Heimdebakel gegen den FC Augsburg II und zuletzt das magere 2.2 gegen Schlusslicht Unterföhring darunter.
Kunze will nun in Bayreuth „hinten stabil stehen und vorne Nadelstiche setzen“. Allzu viel umkrempeln konnte er naturgemäß in drei Tagen nicht. Verzichten muss er wegen einer Gelb-Rot-Sperre auf Fabian Krogler und Branko Nikolic, der wegen eines Auslandssemesters ab sofort nicht mehr zur Verfügung steht.
(KICKER--Sportmagazin vom 02.10.17 - Foto: Olaf Schulze)
