Regionalliga: Sehnsucht nach einem Heimsieg

FCM Heger Jubel 300Vor knapp zwei Wochen hat Stefan Kunze das Traineramt beim Fußball-Regionalligisten FC Memmingen übernommen. Vor seiner Heimpremiere am heutigen Freitag (19.30 Uhr) gegen den Tabellensechsten SV Wacker Burghausen hat die Mannschaft unter seiner Regie auswärts einen Sieg und eine Niederlage einfahren. Was hat sich in der kurzen Zeit unter Kunze verändert? „Sicher habe ich eine andere Ansprache an die Spieler als Stefan Anderl, vielleicht gibt es ein paar andere Abläufe“, ist der sportliche Leiter und Coach in Personalunion ein anderer Typ. Allzu viele Einheiten waren es noch nicht, um Grundlegendes umzustellen. Aber Kunze sieht nach kurzer Bestandsaufnahme durchaus eine Zeit für Veränderungen gekommen – aus vielerlei Gründen.

Kurzfristig muss er reagieren, weil Stefan Heger (im Bild) mit Verdacht auf Bänderriss im Mittelfeld und Innenverteidiger David Anzenhofer Gelb-Rot-gesperrt ausfallen. Bei der Ersatzbesetzung auf beiden Positionen könnte sich Überraschendes tun. Und auch auf anderen Positionen, weil Kunze bei dem einen oder anderen Spieler eine Formschwäche ausgemacht hat. Ohne konkret Namen zu nennen, kündigt er für diese Leute eine Pause an, nennt sich Rotation. „Außerdem müssen wir für unsere Gegner schwerer ausrechenbar werden“. Klingt nach einer gewissen Systemumstellung, die im Hinblick auf den kommenden Gegner auch durchaus notwendig erscheint.

Burghausen kennt nämlich die bisherige Spielweise des FCM in und auswendig. „Dadurch, dass Memmingen immer eine Woche vorher gegen unseren nächsten Gegner spielt, haben wir alle Spiele gesehen“, verrät Wacker-Trainer Patrick Mölzl und fügt an, „der Tabellenplatz des FCM bildet nicht die wahre Leistungsfähigkeit der Mannschaft wieder“. Das sieht Kunze genauso, weiß aber um die Schwere des Weges vom vorletzten Platz wegzukommen. Ein Heimsieg wäre ein Baustein dafür. Die Sehnsucht, endlich auch daheim wieder einmal voll zu punkten ist groß. Der letzte und einzige „Dreier“ in dieser Saison gelang Ende Juli gegen den SV Seligenporten, zu dem es am kommenden Dienstag im bayerischen Pokal-Viertelfinale abermals geht.

Was sich unter dem neuen Coach definitiv geändert hat: Die Zeit der Ausreden ist vorbei. Einen Stürmer Schimmer und einen Außenflitzer Eisenmann gibt es eben nicht mehr, da müssten halt andere ran. Was nicht 1:1 zu ersetzen ist, muss vielleicht auch etwas anders ausgerichtet werden. Von den fraglos vielen Ausfällen will Kunze auch nicht reden, „denn da kommen einfach die zum Zug, die hinten anstehen. Und das war eigentlich immer unser Vorhaben“. Mit jungen Kräften etwas wagen. Erfreulich war in dieser Woche, dass mit Lukas Rietzler, Yannick Maurer und Tim Buchmann einige dieser angesprochenen jungen Akteure wieder voll ins Training eingestiegen sind.

In Sachen Disziplin redet der Coach den Seinen auch ins Gewissen. Zwar kann drüber diskutiert werden, ob das Reklamieren von Anzenhofer in Nürnberg wirklich Gelb-Rot-würdig war, aber beinahe alle 14 Tage kassiert der FCM einen dummen Platzverweis. „Mal steht einer zu früh auf dem Feld, mal sagt einer was. Da müssen wir uns einfach selbst hinterfragen“.

Der Gegner hat einen größeren Umbruch hinter sich, weil der Abschied vom Vollprofitum angekündigt wurde. „Wichtige Eckpfeiler, wie Hingerl Hofstetter oder Subasic wurden aber gehalten. Dazu wurden einige junge Spieler eingebaut“, sieht Kunze immer noch große Qualität bei Burghausen. Dazu kommt Glücksfall Sascha Marinkovic, der aus Rosenheim kam, mit zehn Treffern die Torschützenliste anführt und im Wacker-Nachwuchwuchsleistungszentrum beschäftigt wird.

(Archivfoto: Olaf Schulze)

 

Copyright © 2022 FC Memmingen e.V.