Regionalliga: Mit dem Rücken zur Wand

Bregenz FS 02 Schneeraeumen 300In Sachen Termingestaltung stehen der Bayerische Fußball-Verband (BFV) und die Vereine in der Regionalliga angesichts der zahlreichen Spielausfälle mit dem Rücken zur Wand. Sportlich gilt dies auch für den FC Memmingen, der nach wie vor auf dem vorletzten Tabellenplatz verharrt, erst ein Spiel nach der Winterpause bestreiten konnte und deshalb alles daran setzt, dass am Freitagabend (19.30 Uhr) das Heimspiel gegen den FC Pipinsried ausgetragen werden kann.

„Von Vereinsseite wird es keine Absage mehr geben“, stellt der FCM-Vorsitzende Armin Buchmann unmissverständlich klar. Bei zweifelhaften Verhältnissen wird die letzte Entscheidung somit der Schiedsrichter treffen müssen. Die Vereine sind angehalten die Spiele mit allen Mitteln durchzuziehen, die Unparteiischen vermutlich auch.

Am Donnerstag sah es in Memmingen gut aus, die geschlossene Schneedecke vom Vortag war zumindest auf dem Platz in der Arena komplett verschwunden, das Spielfeld wurde vom Stadionpersonal präpariert und vorsorglich mit roten statt weißen Begrenzungslinien versehen – denn es soll in der Nacht auf den Spieltag noch einmal ergiebig schneien. Somit bleibt die Hoffnung, dass es dann erneut genauso schnell wieder abtaut. Mit ein paar Sonnenstrahlen am Freitag könnte es gelingen und auch der Rasen hat von unten auch schon wärmende Kräfte.

Die langfristigen Wetterprognosen über Ostern sind weiterhin „kalt und winterlich“. Wenn es so kommt und weitere Spiele abgesagt werden, lautet der Notfallplan des BFV ab sofort: Neuansetzung am nächsten Tag oder zwei Tage später oder Heimrechttausch. Eine Saisonverlängerung über den 12. Mai hinaus ist ausgeschlossen. Im schlimmsten Fall müssen die Vereine nach 48 Stunden wieder ran, es müsste im Rhythmus „Samstag – Dienstag – Donnerstag – Samstag“ gespielt werden, kündigte BFV-Spielleiter Josef Janker an. Ob dies Amateuren zuzumuten ist, steht auf einem anderen Blatt.

Wenn es also gegen Pipinsried tatsächlich nicht ginge, dann müsste der FCM schon am Samstag oder Sonntag den nächsten Versuch starten. Ob die Logistik vom Catering über Sicherheitsdienst und vorgeschriebenen Sanitätsdienst dann gewährleistet werden kann, ist äußerst fraglich. Von den vielen benötigten ehrenamtlichen Helfern noch einmal ganz abgesehen.

In der Terminnot lässt der Verband jetzt sogar die Austragung auf anderen Plätzen (z.B. Kunstrasen) zu, sofern die Sicherheit gewährleistet ist. Für Memmingen kommt dies kaum in Frage, denn der Kunstrasen im Stadion hat keine Spielfeldumrandung. Abgesehen davon wären auch Konflikte mit Sponsoren (Bandenwerbung) und Sitzplatz-Dauerkarten-Besitzern vorprogrammiert. Der organisatorische und finanzielle Mehraufwand ist jetzt schon deutlich höher.

Die SpVgg Oberfranken Bayreuth hat den Vorschlag abgelehnt, dass ausnahmsweise noch zwischen dem letzten und vorletzten Spieltag Nachholbegnungen ausgetragen werden können, weil nicht zu Unrecht eine Wettbewerbsverzerrung befürchtet wird. Vereine für die es dann um nichts mehr geht, könnten die Zügel schleifen lassen.

Nicht nur logistisch, sondern auch sportlich sind die kommenden Wochen für den FC Memmingen eine große Herausforderung. Zuletzt musste zugeschaut werden, wie die Abstiegskonkurrenz gepunktet hat. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt damit zwei Punkte, auf einen Nichtabstiegsplatz sind es neun Zähler. Realistisch gesehen kann das Ziel momentan nur lauten, zumindest schnell einen Rang gutzmachen und dann über die „Verlängerung“ den Klassenerhalt zu meistern. FCM-Trainer Stephan Baierl hat aufgrund der Absagen zweimal vergeblich den Spannungsbogen auf die Gegner Eichstätt und Fürth II ausgerichtet. Nun also Pipinsried – hoffentlich am Freitag und hoffentlich mit drei Punkten.

(Archivfoto: Olaf Schulze)

 

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