"Der FCM, das ist mein Verein"

Kevin Prinz Andreas Schales 300Andreas Schales kann viele Geschichten erzählen – von Kassenhäuschen und Flutlichtern. Beim Entscheidungsspiel gegen Rain kam jetzt eine weitere hinzu.  Aus seinem fußballerischen Können macht Schales kein Geheimnis: „Ich kann es nicht und habe nie im Verein gespielt.“ Und doch ist er mit diesem Sport verwachsen wie wenig andere. Seit Jahrzehnten engagiert er sich beim FC Memmingen. Dem 52-Jährigen ist ein großer Stein vom Herzen gefallen, als sich der FCM mit einem 2:0 gegen den TSV Rain den Klassenerhalt in der Regionalliga sicherte. Dieser Abend weckte bei Schales gleichzeitig Erinnerungen an frühere Entscheidungsspiele, von denen er viele Geschichten zu erzählen weiß.

In den 1980er Jahren kämpfte der FCM um den Verbleib in der Bayernliga, Austragungsort des Spiels war Ingolstadt. An den Gegner kann sich Schales nicht mehr erinnern, „weil ich das ganze Spiel über mit der Polizei verhandelt habe, um einige festgenommene FCM-Fans auszulösen. Sie hatten Raketen ins Kassenhäuschen gejagt“. Doch es gab auch erfreulichere Tage. Beispielsweise im Sommer 1989, als in Donauwörth gegen einen damals großen Namen gespielt wurde: die Spielvereinigung Fürth. „Bei den Fans hatte der Gegner eine gigantische Übermacht, aber wir haben mit 2:0 gewonnen.“ Das Spiel aber, das in 111 Jahren Vereinsgeschichte vielleicht am stärksten in Erinnerung geblieben ist, fand 1997 in Mannheim statt. Gegner waren die Offenbacher Kickers, es ging um den Aufstieg in die Regionalliga. Das war damals die dritthöchste Klasse.

„Das hat uns bekannt gemacht“

Der FCM führte kurz vor Schluss mit 3:2, als im Stadion plötzlich das Flutlicht ausging. Das Spiel wurde wiederholt, die Memminger verloren die zweite Auflage. Noch heute werde er auf manchen Fußballplätzen auf die damaligen Ereignisse angesprochen, erzählt der heutige FCM-Medienbeauftragte Schales: „Das hat uns in gewisser Weise bekannt gemacht.“ Vor dem jetzigen Spiel gegen Rain hatte er ein gutes Gefühl. Der Stadionsprecher nahm sich vor, nach dem Schlusspfiff das Lied „Hurra, wir leben noch“ von Milva zu spielen. Und tatsächlich, dieser Text passte genau zur Stimmung vieler Fans. „Der FCM“, sagt Schales, „das ist mein Verein. Hier kann ich einen kleinen Teil dazu beitragen, dass das Getriebe läuft“.

(Von Helmut Kustermann - Memminger Zeitung vom 30.05.18 - Archivfoto: Olaf Schulze - im Bild rechts Stadionsprecher Andreas Schales mit dem Sänger der FCM-Hymne Kevin Prinz)

 

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