Kurz vor dem Saisonstart hat der Fußball-Club Memmingen noch gute Kunde parat: Bei einem gemeinsamen Medientermin in der Arena wurde bekanntgegeben, dass Haupt- und Trikotsponsor LEW (Lechwerke AG) sein Engagement beim Regionalligisten um weitere vier Jahre verlängert hat. Über den finanziellen Rahmen gab es zwar keine näheren Informationen, aber die komplette Anwesenheit des FCM-Präsidiums und der sportlichen Leitung samt Kapitän Timo Gebhart machten deutlich, dass es sich um eine „sehr bedeutende Partnerschaft handelt“, wie es der Vereinsvorsitzende Armin Buchmann formulierte: „So eine langfristige Sponsorentreue ist im Wandel dieser schnelllebigen Zeit alles andere als selbstverständlich“. Das Haupt- und Trikotsponsoring des Energieversorgers in Bayerisch-Schwaben geht nunmehr in die 19. Spielzeit.
Für den neuen LEW-Vorstand Dr. Dietrich Gemmel war es der erste Repräsentationstermin überhaupt, den er in Memmingen gerne wahrgenommen habe. In der Corona-Krise wurde in seinem Haus vieles auf den Prüfstand gestellt, auch in Sachen Sponsoring. Es sei aber keine Frage gewesen, dass beim FC Memmingen die langjährige Unterstützung fortgesetzt wird und das mit der unternehmensintern längsten Laufzeit, die überhaupt möglich ist: „„Der FC Memmingen steht für hochklassigen Amateur-Spitzensport und eine Nachwuchsarbeit auf sehr hohem Niveau. Unser Engagement haben wir dieses Mal gleich für weitere vier Spielzeiten zugesagt, damit der Verein für sein neues Multifunktionsgebäude eine gewisse Planungssicherheit hat. Wir sind überzeugt, dass der FC Memmingen dank der neuen Infrastruktur für zukünftige Herausforderungen noch besser gerüstet sein wird.“
Damit sprach Gemmel das geplante „Generationenprojekt“ an, das der FCM in Eigenregie in der Arena umsetzen will. Auch hier hatte Buchmann Neuigkeiten. Der Bauantrag für das Gebäude, das der FCM als elementaren Bestandteil für seine Zukunft sieht, wurde nach mehrjähriger Planung bei der Stadt Memmingen jetzt eingereicht. Als Baubeginn wird der kommende Herbst angepeilt, Fertigstellung soll 2023 sein. „Solche Visionen können nur mit zuverlässigen Partnern überhaupt angegangen werden“, betonte der FCM-Chef, dass der klassenhöchste Vertreter im Allgäuer Fußball „absolut gesund und grundsolide“ dastehe und trotz der bewegten Pandemie äußerst zuversichtlich in die Zukunft schauen könne. Dass die Krise finanziell bislang so gut überstanden wurde, lag nach Buchmanns Worten zu einem maßgeblichen Teil auch an der zuverlässigen Unterstützung von treuen Partnern wie der LEW, die auch eine Signalwirkung auf andere Sponsoren ausstrahlt. So kann das Geschäftsjahr erneut mit einem Plus abgeschlossen werden, in welcher Höhe genau,ist noch offen.
Ab dem 16. Juli rollt wieder der Regionalliga-Fußball. Der FC Memmingen startet mit einem Auswärtsspiel beim SV Heimstetten, ehe der Aufsteiger SC Eltersdorf am 23. Juli zum ersten Heimspiel an die Bodenseestraße kommt. In Sachen Sponsoring und Marketing wurden die Hausaufgaben gemacht. Aber nicht nur sportlich sondern auch hinter den Kulissen gilt es noch einiges zu stemmen – und dabei die Unwägbarkeiten in diesen Zeiten einzukalkulieren. So war es für Buchmann überraschend, dass der Dauerkartenverkauf so ordentlich lief. Zusammen mit den VIP- und Sponsorenkarten wird mit über 400 Saisontickets das Vor-Corona-Niveau annähernd wieder erreicht. Eine Herausforderung wird das Spieltagsmanagement. Noch gibt es keine klare Behördenvorgabe, wie viele Zuschauer zugelassen werden. Dabei drängt die Zeit, denn die Fans fragen bereits nach Karten für die bald anstehenden Schlagerspiele gegen den FV Illertissen (30. Juli) und FC Bayern München II (3. August). Theoretisch sind in der aktuellen Lage zwar bis 1.500 Besucher bei Sportveranstaltungen durch die Bayerische Staatsregierung erlaubt, durch die komplizierten Regelungen (maximal 200 Stehplätze und sonst nur fest zugewiesene Sitzplätze) scheint nicht einmal diese Zahl nach den momentan noch wenig erfreulichen Behördenauskünften in der Arena machbar zu sein.
Am Samstag tritt die Regionalliga-Mannschaft sozusagen als „Generalprobe“ vor dem Punktspielstart beim Blitzturnier um den Allgäuer-Brauhaus-Cup in Kempten an.
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