Treue Seele: Konrad Bärtle kümmert sich um Vieles

FCM Konnrad BaeetleWenn die Eskortkids den Innenraum der Memminger Arena betreten, um die Mannschaften auf das Spielfeld zum Regionalligafußball begleiten, hat Betreuer Konrad „Conny“ Bärtle aus Aitrach schon gut drei Stunden Arbeit für den Memminger Fußballclub hinter sich. An den Heimspielen verbringe er schon mal bis zu sechs Stunden auf dem Stadiongelände, berichtet der 65-jährige Rentner, der aus Aichstetten stammt.

Die Rundumbetreuung der Kids, die aus verschiedenen Vereinen der näheren und weiteren Umgebung von Memmingen kommen, ist eine seiner Lieblingstätigkeiten am Spieltag. Und wenn die Jungkicker Hand in Hand mit ihren Vorbildern mit stolzgeschwellter Brust zum Mittelkreis laufen, gemeinsam mit den Spielern ins Publikum winken und danach volle Pulle zurück zum Spielfeldrand rennen, ist „Conny“ rundum zufrieden. Die Begeisterung der kleinen Kicker („die können sich noch richtig freuen“) macht ihm richtig Spaß. Bevor Bärtle im Stadion die insgesamt 25 Kinder unter seine Fittiche nimmt, koordiniert er im Vorfeld die Bewerbungen der Vereine, wobei ihm seine guten Kontakte zur Fußballszene zugute kommen. Bärtle ist für den TSV Lautrach/Illerbeuren noch als Schiedsrichter in der Kreisklasse unterwegs. Bevor er Fußballspiele leitete, jagte er 15 Jahre beim SV Aichstetten selber dem runden Leder nach und war auch fünf Jahre beim BC Wangen in der Boxstaffel; den FC Memmingen betreut er seit 2010. Wenn die Eskortkids eine Stunde vor Spielbeginn im Stadion eintreffen, steht Bärtle schon bereit, um Tribünen- und Freikarten sowie FCM-Buttons und FCM-Aufkleber zu verteilen. Eine weitere Belohnung für die Kinder gibt es in der Halbzeitpause: eine  Mohrenkopfsemmel mit einem Getränk. Bewerbungen gebe es zuhauf, wobei die Spiele gegen die Amateure von Bayern und 1860 immer noch die Renner seien. Lebhaft und aufgeregt geht es an der Seitenlinie zu, wenn die Kinder sich versammeln: Eltern und Betreuer wollen Fotos machen, und die Kleinen suchen ihre  Aufstellungsposition. Da steht dann Conny wie ein Turm in der Schlacht im Gewusel, schafft Ordnung, beruhigt, dirigiert und schiebt an die richtige Position für die Zwei-Reihen-Eskorte. Wenn alles ausgerichtet ist, kommt der große Moment für die Jungkicker: Hand in Hand und hautnah mit den „großen“ Fußballern, die auch noch einige Worte mit ihnen wechseln, ziehen sie an den jubelnden Cheerleaders vorbei zur Mittellinie und genießen den Applaus des Publikums. Dieses Prozedere, das auch bei ranghöheren Vereinen üblich ist, hat sich auch in Memmingen seit dem Regionalliga-Aufstieg bewährt. Einige Vereine wie Aichstetten, Bergatreute, Lautrach/Illerbeuren oder Amendingen eskortierten schon mehrmals beim FCM.

Aber nicht nur am Heimspieltag ist der ehemalige Maurerpolier „die gute Seele“, auch an anderen Tagen schaut er alle zwei bis drei Tage nach dem Rechten. Natürlich ist er auch bei den Auswärtsspielen dabei und sorgt für Verpflegung vor und nach dem Spiel, wofür er auch den Einkauf tätigt. Begehrt und beliebt bei Spielern und Betreuern ist das reichhaltige Büffet mit deftiger Brotzeit und Getränken. Weiter umfasst sein vielfältiges Aufgabenfeld die Betreuung rund um den Spielbetrieb für Schiedsrichter, Spieler und reicht vom Aufstellen der Parkschilder bis zur Einweisung der Fahrzeuge, Bestückung der Spieler- und Schirikabinen mit Obst und Getränken und die Bereitstellung der Stadionzeitungs-Boxen.

Und wenn er nach dem Spiel das Schiedsrichtergespann noch vom Spielfeld begleitet hat, warten einige Aufräumarbeiten. Er mache den ehrenamtlichen Job gerne, verrät Bärtle. Der Verein werde professionell geführt und habe zudem ein „geiles Stadion“. Dabei komme man mit vielen Menschen ins Gespräch – „und man sieht auch noch attraktiven Fußball“.

( Foto: Olaf Schulze)

 

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