Aufbruchsstimmung beim FC Memmingen

Spatenstich 02 300Beim Fußball-Club Memmingen herrscht Aufbruchsstimmung in vielen Bereichen. Sportlich, weil motiviert und mit dem neuen Trainer Fabian Adelmann der Regionalliga-Erhalt in der Frühjahrsrunde in Angriff genommen wird. In Sachen Infrastruktur, weil mit dem Spatenstich für das Multifunktionsgebäude die Infrastruktur in der Arena zukunftsfähig gemacht wird. FCM-Präsident Armin Buchmann spricht von einem „Generationenprojekt“, das die Zukunft des Allgäuer Traditionsvereins nachhaltig sichern soll. Es fallen Schlagworte wie „Fußball-Akademie“ und „Junioren-Campus“.

Wie der Name schon aussagt, sind die Möglichkeiten in dem vierstöckigen Gebäude vielfältig. Gebaut wird an der Südseite des Arena-Hauptspielfeldes. Trotz der Größe passt sich der Komplex harmonisch in den Alleecharakter des gesamten Stadions ein und beschert durch große Glasfassaden, eine Galerie sowie Dachterrassen einen besonderen Blick in die Arena.

Kabinen, sanitäre Räume, wandelbare Schulungs- Besprechungs- und Fitnessräume sind der eine Bereich. Zum anderen werden in Sachen Catering und Sponsoren-Bewirtung ganz neue Dimensionen eröffnet. Diese Räume können auch anderweitig genutzt werden, wenn der Ball unten in der Arena nicht rollt. Multifunktional eben.

Nach aktueller Kostenplanung liegen die Baukosten bei 4,35 Millionen Euro. Der erforderlichen Kreditaufnahme hatten die FCM-Mitglieder bereits zugestimmt. Gebaut wird nach dem sogenannten KFW 40 EE Standard und nicht mehr nach KFW 55, was zwar höhere Kosten, aber auch einen bedeutenden Klimaschutz und wesentlich geringere Energiekosten beim Unterhalt bedeutet. Vor allen stieg der KfW-Zuschuss dadurch auch noch einmal bedeutend auf 480.000 Euro an. Diese Zusage traf noch rechtzeitig ein, bevor die Bundesregierung dieses Förderprogramm nun zumindest vorübergehend ausgesetzt hat.

Nach dem sportlichen Zeitplan soll die Eröffnung bereits Mitte 2023 erfolgen – dann mit dem „Solidaritätsspiel“ gegen den TSV 1860 München. Zur Erinnerung: In der Corona-Pandemie konnte das Pokalspiel gegen die „Löwen“ nicht wie geplant ausgetragen werden. Die Münchner kamen durch den Memminger Verzicht kampflos im Wettbewerb weiter und sicherten dem FCM zu, später kostenfrei in der Arena anzutreten. Die allermeisten Fans haben ihre „Pokalkarten“ behalten und sorgten damit für einen wichtigen Beitrag für die Liquidität des Fußball-Clubs in der Pandemiezeit. Diese Karten haben nun uneingeschränkt Gültigkeit für das besondere Spiel im Jahr 2023. Über die genauen Modalitäten wird dann rechtzeitig informiert.

Bis dahin warten aber noch allerhand Herausforderungen. Mit dem neuen Trainer Fabian Adelmann, der trotz seiner jungen Jahre schon einiges an Erfahrung insbesondere beim 1. FC Nürnberg sammeln konnte, soll zunächst einmal den Klassenerhalt richten. Der 30-jährige ging seine neue Aufgabe in der Winter-Vorbereitung bereits äußerst engagiert an und ist guten Mutes, dass seine Vorstellung von Fußball schnell umgesetzt werden kann. Mit der Verpflichtung von Dominik Stroh—Engel kann Adelmann auf Verstärkung im Angriff bauen. Der 38-jährige Stürmer, der einige Profistationen hinter sich hat, gibt sich ebenfalls sehr ehrgeizig. Stroh-Engel hält noch heute den ewigen Torschützenrekord der 3. Liga mit dem SV Darmstadt 98, mit dem er unter anderem den Durchmarsch bis in die Bundesliga schaffte. Mit Lino Volkmer wurde zudem ein weiterer Torhüter verpflichtet.

Die FCM-Verantwortlichen hoffen nun, dass nicht nur die Aktiven einigermaßen unbeschadet durch die nächsten Wochen kommen und ab 26. Februar auch eine gewisse Normalität herrscht, wenn der Regionalliga-Spielbetrieb gegen den SV Schalding-Heining fortgesetzt wird. Bisher konnten die Herausforderungen der Zeit gemeistert und sogar ein optimistischer Blick in die Zukunft gerichtet werden – siehe Multifunktionsgebäude.

 

Die Lokale / Februar-Ausgabe 2022 / Foto (C) Siegfried Rebhan

Copyright © 2022 FC Memmingen e.V.